Antiinfektiva

Antiinfektiva werden nicht nur in niedergelassenen Arztpraxen sondern auch in deutschen Krankenhäusern oft zu häufig und zu unkritisch eingesetzt. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung machen Antiinfektiva im Krankenhaus etwa 10-20% des Verordnungsvolumens aus. Im Krankenhaus ist die Verordnungsdichte jedoch sehr viel höher als in der ambulanten Medizin. Auch werden sehr viel häufiger Breitspektrumantibiotika eingesetzt. Dies stellt eine wichtige Ursache für zunehmende Resistenzentwicklung dar.

In den meisten Krankenhausapotheken sind Verbrauchsdaten zu Antiinfektiva in Form von Kostenaufstellungen verfügbar, nicht jedoch in Form von Mengenanalysen und Schätzungen der Anwendungsdichte. Angaben zur Anwendungsdichte sind jedoch wichtig, um den Verbrauch vergleichend zu analysieren und optimieren zu können. Sie sind eine wesentliche Komponente in Antibiotic Stewardship-Programmen. Die Erfassung der Anwendungsdichte in medizinischen Einrichtungen wird inzwischen auch im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes gefordert.

Wir bieten allen Akut-Krankenhäusern die Teilnahme im so genannten ADKA-if-DGI-Projekt an, ein Projekt, das krankenhausweite Daten zum Antiinfektivaverbrauch sammelt, in Anwendungsdichten getrennt nach Fachabteilungen und Normal- versus Intensivstationen umrechnet und so in einen quartalsweise aktualisierten Report schreibt, der vor Ort bewertet werden kann.